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Austausch zum Thema "Palliative Begleitung"

Zum Thema Palliative Versorgung und Begleitung von Menschen in der Sterbensphase veranstaltet das Melanchthonhaus in Schwäbisch Gmünd am 19. April einen Abend mit den Angehörigen.

Ziel des Infoabends für Angehörige ist, einen Impuls zu setzen, sich auf die Situation gut vorzubereiten. Was bzw. welche Herausforderung kommt auf mich zu? Welche Hilfestellung kann angeboten werden? Wie können Angehörige in dieser schweren Zeit achtsam mit sich selbst umgehen? Wie können sie gut begleitet werden?

Der Vortrag der in der Hospizarbeit versierten Hospizbegleiterin, Klangschalenpädagogin, Stresstrainerin und Entspannungscoach, Petra Brodbeck, setzt wichtige Impulse. 

Ein zentraler Satz von Frau Brodbeck ist: "Ich kann nur dann in Verbundenheit mit meinem Angehörigen sein, wenn ich selbst in Verbundenheit mit mir bin." Wichig für eine gelingende Palliative Begleitung eines Menschen sind demnach: Selbstfürsorge, Reflektion, Ressourcen und das Erkennen der eigenen Grenzen und Bedürfnisse, allesamt Voraussetzungen für geistige Gesundheit und Frieden. 

Um sich auf die Aufgabe, die Herausforderung der guten Begleitung eines Menschen in der Sterbensphase vorzubereiten, empfiehlt Frau Brodbeck mentales Training. Denn es bedarf hier großer Einfühlung, Mut und Geduld, aktiven Zuhörens und eines tiefen Verständnisses. Die Pflege der eigenen mentalen Gesundheit steht insofern im Fokus des Informationsabends.

Am konkreten Beispiel der Klangschale, ihres Einsatzes und ihrer Wirkung wird die einfühlsame Begleitung deutlich und mit den Erfahrungen aus der Palliativarbeit der Referentin für die Anwesenden nachvollziehbar. Die Schwingungen der Klangschale lösen im Körper Verspannungen und können Blockaden lockern. Ziel ist, beim sterbenden Menschen einen Zustand tiefer Entspannung zu erreichen.  

Ein weiterer Aspekt sind mögliche Energiespender für die begleitenden Angehörigen, die sie zu Ruhe und Gelassenheit zu führen. Die Selbstwahrnehmung ist zentral. Fragen nach der eigenen inneren Haltung und nach Werten, Authentizität sowie Ideen zur mentalen Regeneration, zur Abgrenzung und zum Ausgleich werden thematisiert. Wie kann ich als Angehöriger auf die sich immer wiederholenden Fragen wie „Wann darf ich nachhause?“ reagieren?  

Um eine vertrauensvolle, tiefe und erfüllende Beziehung mit dem sterbenden Menschen zu erlangen, kann ein Perspektivwechsel helfen. Dafür braucht es Mut und Willen. Jede*r muss für sich selbst entscheiden, ob er sich darauf einlässt. Die Referentin stellt den Teilnehmenden aus ihrem Materialfundus neben Übungen zum Trainieren eigener mentaler Stärke einen Fragebogen zur Verfügung: "Ich SELBST- wie wünsche ich mir die letzten Monate – Tage bis zu meinem Ende?“

Ein lebhafter Austausch entsteht. Fragen werden beantwortet, Übungen gezeigt und mitgegeben.